Obligatorisches
Wie oft ärgern wir uns über andere und verurteilen sie für ihr Verhalten? Woher kommt das bloß? Und was hat das mit uns selbst zu tun? Unsere negativen Gedanken (hier stelle ich sie dir genauer vor) erschaffen unsere Realität. Über uns selbst und über andere. Mit dem, was wir auf unserer Festplatte „Unterbewusstsein“ abgespeichert haben, blicken wir auf die Welt.
Andere zu verurteilen hat etwas Gutes – ja, tatsächlich. Denn: Es entlastet uns selbst. Wenn unser Gegenüber Schuld ist, dann muss ich die Schuld ja nicht bei mir selbst suchen. Puuuh, so ein Glück. Also lasst uns alle schön mit dem Finger auf die anderen zeigen, damit lässt es sich doch prima leben, oder? Ähh, leider nein! Denn das, was wir verurteilen, hat IMMER mit uns selbst zu tun.
So zeigen drei der Finger, wenn wir mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf andere zeigen, immer auf uns selbst. Wir möchten gerne, dass das Gegenüber Verantwortung übernimmt für etwas, das uns selbst ängstlich oder hilflos macht. Uns abschreckt oder nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht. So erfahren wir zwar kurzfristig eine Entlastung, jedoch nur oberflächlich. Die eigenen negativen Gedanken werden bestärkt und dürfen sich vermehren.
Verurteilungen beschädigen uns selbst
Wenn wir über jemanden richten, so setzen wir sein Verhalten in Bezug zu uns selbst. Wir verurteilen und bestätigen damit die negativen Gedanken. Das raubt uns am Ende weitere Energie.
Wie entwaffnend ist es hingegen, wenn wir uns der Verurteilung bewusstwerden und sie hinterfragen. Für uns selbst und auch bei anderen! Ist es dir schon einmal passiert, dass du jemanden verbal verurteilt hast und dieser hat so gar nicht darauf reagiert? Man könnte auch sagen, er hat „dich im Regen stehen lassen“ – im Regen deiner negativen Gedanken, die du nicht mit ihm teilen konntest. Noch krasser: Er hat vielleicht sogar Verständnis für dich ausgedrückt und gefragt, weswegen du ihn in dieser Weise betrachtest – damit wird einem dann doch komplett „der Wind aus den Segeln“ genommen, oder?
Es ist immer gut zu hinterfragen: Welche Glaubenssätze, Befürchtungen oder Wünsche stecken hinter der eigenen Verurteilung. Und kann ich statt zu verurteilen nicht vielmehr gute Wünsche verteilen?
Hier findest du einen Tipp – wie du Verurteilungen in gute Wünsche wandeln kannst.
Und was ist mit der Selbstverurteilung?
Im Gegensatz zur scheinbaren Entlastung bei der Verurteilung anderer, ist die Selbstverurteilung unmittelbar spürbar als zusätzliche Last auf unseren Schultern. Doch: wenn du etwas an dir selbst verurteilst, dann kannst du jeden Tag aufs Neue etwas daran ändern. Bleib‘ nicht verhaftet an dem, was war, sondern ändere JETZT, was du verändern möchtest. Denn: Wir können jeden Tag eine andere Entscheidung treffen als die, die wir gestern getroffen haben. Dies muss kein Knall sein, sondern kann ganz sachte vonstattengehen – mit kleinen Veränderungen.
Ich wünsche dir das Bewusstsein dafür, Verurteilungen in gute Wünsche wandeln zu können – für dich selbst und für andere.